1970 Super Bee.
Charakterkopf - So kann man dieses Auto in jeder Hinsicht bezeichnen. Dies gilt sowohl für die außergewöhnliche Zusammenstellung der Options ab Werk, als auch für den heutigen Gesamtzustand.

Auf den ersten Blick könnte es sich bei dieser 70er Super Bee auch um einen gut ausgestatteten Coronet R/T handeln: Das weiße Vinyldach in Kombination mit weißen Einzelsitzen, und dem Wood Grain Steering Wheel sehen eher nach Vollausstattung, als nach Low-Budget Muscle Car aus. Hinzu kommen weitere optische Highlights wie Hood Pins, Bumper Guards und die zeitgenössischen Cragar SS Felgen. Gespart hat der Erstbesitzer hier nicht - so viel ist sicher.

Wer nun denkt: Viel "Show", wenig "Go" irrt sich gewaltig. Auch bei der Zusammenstellung der technischen Ausstattung wurden keine Kompromisse gemacht.

So lief dieses Auto als eine von lediglich 1.268 70er Super Bees mit dem 440 Magnum Six-Pack Aggregat vom Band, welches seinerzeit leistungsmässig nur noch vom legendären 426 Hemi übertroffen wurde.

Mit 390 PS gehörte dieser B-Body - daher auch "Super B(ee)" - damals zu den ganz Schnellen seiner Art, und hat den meisten Konkurrenzprodukten aus dem Hause Ford oder General Motors an der Ampel das Leben sehr schwer machen können. Dies hatte der Erstbesitzer offenbar auch im Sinn, und bestellte zu diesem Zweck auch noch das passende Rear End zum Motor: Dank des Super Performance Axle Package sorgt die mit 4,10 : 1 sehr kurz übersetzte Dana-Hinterachse auch nach heutigen Maßstäben für überwältigende Beschleunigungswerte.

Leider erlag man in der Vergangenheit offenbar sehr oft der Versuchung, diese Fahrleistungen in hoher Regelmässigkeit abzurufen, was zur Folge hatte, dass der originale Motor irgendwann den Dienst quittierte, und gegen einen niedrig verdichteten 1973er 440er ersetzt wurde. Die Ära der Muscle Cars ging zu Ende, und auch diese ehemals stolze Super Bee rollte fortan mit eher bescheidenen Fahrleistungen durch die von Ölkrise und neuen Umweltgesetzen geprägte Zeit.

Das Auto lebte damals bei Familie Fox in Kingman / Arizona, und wurde nur noch für gelegentliche Ausfahrten zu lokalen Treffen genutzt. In den 1980er Jahren wurde die Super Bee neu lackiert Zwar in der originalen High Impact Farbe "Sublime", allerdings in bescheidener, US-typischen Qualität. Auch um den technischen Zustand war es nicht zum Besten bestellt, und es gab viele kleine, aber lästige Defekte.

Als der heutige Besitzer das Auto im Jahr 2008 kaufte, war ihm von vornherein klar: Hier muss sich einiges ändern! Die Biene sollte auf jeden Fall den Antriebsstrang zurückerhalten, der ihren einzigartigen Charakter ausmachte. Auf jeden Fall sollte dabei ein möglichst originalgetreues Erscheinungsbild beibehalten werden. Immerhin wurde das Auto von den Vorbesitzern nie restauriert oder zerlegt, was der Originalität sehr zugute kam, und somit eine ideale Basis für das anstehende Projekt darstellte.

Zunächst wurden diverse Teile wie z.B. die fehlende Six Pack Vergaseranlage organisiert, danach erhielt das Auto eine sechsmonatige "Kur" im Moparshop. In den USA fand sich ein baujahrskorrekter Motorblock, auf dessen Basis dann ein vollständig überholter 440 Magnum Six Pack aufgebaut wurde.

Der Motor erhielt in einigen Bereichen Optimierungen, oberstes Gebot war dabei jedoch stets, ein möglichst originalgetreues Erscheinungsbild abzugeben. Dass die Super Bee heute mit historisch korrekten Gusskrümmern- und Zylinderköpfen unterwegs ist, empfindet der Besitzer als Ehrensache.

Darüber hinaus wurden das originale Getriebe und die gesamte Vorderachse überholt, und befinden sich jetzt nahezu in neuwertigem Zustand. Diverse fehlende Kleinteile kamen wieder an ihren ursprünglichen Platz, und der Wartungsstau und viele kleine Defekte wurden behoben. Selbst die umfangreichen originalen Anzeigen des Rallye Instrument Cluster berichten nun wieder vom Betriebszustand des neuen Motors.

Auf eine neue Lackierung wurde bewusst verzichtet: Zum einen ermöglicht dies einen sehr entspannten Umgang mit diesem Muscle Car, welches hin und wieder durchaus mit Getränkekästen beladen wird, oder zum Brötchenholen genutzt wird, zum Anderen soll das Auto von seiner Vergangenheit berichten, und darf die Spuren der Jahre offen zeigen - denn zu einem Charakterkopf gehört auch immer ein Gesicht mit ein Paar Narben.

Technische Daten
Motor440 Six-Pack (E87)
GetriebeTorqueflite 727 (D32)
Achsüber-
setzung
4.10
FarbeSublime (FJ5)
InterieurWhite Bucket Seats (H6XW)
ExtrasConsole (C16)
Ramcharger Hood (N96)
Super Performance Axle Package (A32)
Hood Pins (J45)
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