1970 Challenger R/T.
Unrestauriert mit Erstlack: Das in Hamtramck, Michigan am 25.06.1970 montierte top-banana-farbene Dodge Challenger R/T Coupe kam als Neuwagen in den sonnigen Westen der USA, nämlich zu Del Amo Dodge, Torrance, California. Als Basismotorisierung des Challenger R/T galt der 383 Magnum mit 335 HP und 3-Gang-Mittelschaltung. Dieses mit Exemplar verfügt über Optionen die mit einem Aufpreis von damals 1,000 $ extra bezahlt werden mußten, u. a. über den starken und zuverlässigen 440 Magnum mit 375 HP (130,55$), Automatik-Getriebe (227,05$) mit Konsole (53,35$), Scheibenbremsen (27,90$) mit Bremskraftverstärker (42,95$) usw. und hatte einen Listenpreis von 4.260,75 $ zzgl. Händler-Gebühren.

Doug Baker aus Fullerton (Orange-County), damals 21 Jahre jung, hatte unmittelbar nach erfolgtem Abschluss des Colleges große Pläne: Es war die Anschaffung eines leistungsstarken Super-Cars (heute sagt man Muscle-Cars) geplant. Ganz oben auf seiner Liste stand eine AC Cobra. Nach ersten Recherchen platzte der Plan des Kaufs doch recht schnell, denn für den Erwerb waren über 8,000 $ fällig. Das war sehr viel Geld im Jahre 1970 und überstieg locker die Preise von High-Class-Fahrzeugen wie Lincoln, Imperial und Cadillac. So korrigierte Doug seine Ansprüche preislich nach unten und fand den Dodge Challenger aus der Scat-Pack-Serie auf Platz zwei seiner Chart-List, für halb so viel Geld. Zeitnah stellte sich heraus, dass in seinem County kein einziger neuer Dodge E-Body mehr zur Verfügung stand, alle High-Performance-Challenger waren bereits vergriffen. Mittlerweile war es Anfang September, Ende des gleichen Monats stand die Auslieferung der neuen Modelle an die Händler bevor und Doug wollte kein leistungsreduziertes 71’er Modell. Die Zeit noch ein 70’er Modell zu erhaschen schien knapp und so stellte er sich eine Liste von Dodge-Dealern zusammen, die in den Southern California Newspaper new Challengers offerierten. Del Amo Dodge schien hier die beste Adresse zu sein. Nach einer Stunde Fahrt hatten Doug und sein Vater Del Amo erreicht.

Doug hatte die Qual der Wahl. Hier standen 21 Challenger auf dem winzigen Car-Lot zur Verfügung. Neben einem rot-schwarzen Challenger T/A gefiel ihm der hier gezeigte R/T am besten. Obwohl das Fahrzeug eingestaubt war und mit gerissener Frontscheibe einen für einen Neuwagen recht erbärmlichen Eindruck machte, räumte der Verkäufer keinen Nachlass auf den Listenpreis ein. Sein Argument: Die 71’er Modelle sind leistungsreduziert und aus diesem Grunde sind die Auslaufmodelle zurzeit besonders gefragt! Na ja, Dougs Vater unterzeichnete den Kaufvertrag, dafür war er ja schließlich mitgekommen, und kurz vorm Wochenende, am Freitag dem 04.09.1970 holte Doug den Challenger gewaschen und mit neuer Frontscheibe ab. „I had a great ride home“ schrieb Doug dem heutigen Besitzer.

Lebenslauf: Doug war auf der Suche nach Arbeit und wurde völlig unverhofft Rennfahrer, als er den Profi Tom Ritchie traf. Als 1/4-Mile-Racer mussten early Max-Wedge- und Hemi-B-Bodys herhalten. Sein Daily-Driver, der Challenger, wurde nur probeweise mal über die 402 Meter gejagt. Mit nur leichten Veränderungen des Vergasers und der Zündung schaffte der gelbe Dodge hohe 12’er Zeiten (Serie mittlere 14’er). In 1974 war Schluss mit Quarter-Mile-Racing. Doug wurde Techniker, heiratete und 1978 verkaufte er das Fahrzeug an einen Nachbarn, der bereits eine Woche später den Motor überdrehte und ihn um Support bei der Reparatur bat. Unmittelbar danach zog der Nachbar mitsamt Challenger weg und Doug sah sein Pony-Car nie wieder. Anfang der 80’er Jahre erwarb ein ebenfalls in der Großstadt lebender Motor-Journalist, der für ein Chevy-Magazin tätig war, das Automobil und fuhr es einige Jahre bis eine Motor-Revision unumgänglich war. Die Firma Dick-Landy-Industries in Northridge, dessen Eigentümer kein Geringerer als der erfolgreiche Dragracer Dick Landy war, nahm sich der Sache an, machte den 440 Magnum wieder munter und steigerte die Leistung von 375 HP auf 550 HP! Kurze Zeit später (1989) ging der Challenger praktisch schon in „Rente“, denn der vierte und letzte amerikanische Owner (und wir sind immer noch in L.A.) war ein in Pension lebender Classic-Car-Collector.

Kontinentenwechsel: Ein Fan aus dem Sauerland beauftragte im Jahre 1990 einen nördlich von Hamburg ansässigen US-Car-Händler, einen 1970’er Dodge Challenger R/T zu besorgen. Zum Jahresende stand das Objekt der Begierde bereits in der Garage. In den ersten Jahren auf deutschem Boden wurde das Coupe regelmäßig bewegt und auf lokalen Treffen gezeigt. Aber der deutsche Erstbesitzer verlor mehr und mehr das Interesse an dem Mopar und opferte seine Freizeit mehr dem Motorradfahren. Nach elf Jahren Besitz stand das Pony-Car auf Anfrage zum Verkauf. Diese Chance ließ sich der jetzige Besitzer aus Braunschweig nicht entgehen. Was er bei der Kaufbesichtigung vorfand machte ihn verdammt glücklich: Ein unrestauriertes und ungeschweißtes Original!

Technische Daten
Motor440 Magnum
GetriebeAutomatikgetriebe (D32)
FarbeTop Banana (FY1)
Longitudinal Stripe (V6X)
InterieurCloth & Vinyl Black (H5X9)
ExtrasScheibenbrems-
anlage (B41)
Mittelkonsole (C16)
Servolenkung (S77)
Besonder-
heiten
unrestauriert mit Erstlack

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