1970 Challenger R/T.
Survivor -- so bezeichnet man Klassiker die sich im guten unrestaurierten Originalzustand befinden und -- ganz wichtig - noch ihr erstes Lackkleid tragen

Die Geschichte dieses sublime-farbenen Exemplars beginnt Ende 1969. Erst seit wenigen Wochen befindet sich der Challenger, Dodges neues Pony-Car, in der Auslieferung. Die Verkaufsleitung der in Orange-County ansässigen und heute noch existierenden Firma Beach City Dodge, Huntington Beach, California erkannte hier Potenzial und beschloss, sich einen hart ausgestatteten Dodge Challenger R/T bauen zu lassen, um diesen als Dealer-Demonstrator auszustellen. Der Hintergrund eines solchen Dealer-Demo-Cars ist, dass diese heavily loaded cars die Leute in die Showrooms locken sollten, um zu demonstrieren, was für ein begehrenswertes Auto (in diesem Falle) Dodge mit ihrem neuen Scat-Pack-Member, dem Challenger R/T, auf die Räder gestellt hat. War der Interessent erst mal im Showroom oder auch nur auf dem Car-Lot und damit in den Fängen der Verkäufer, und lag dieses Exemplar mit einem Listenpreis von 4.717,50 $ über deren Budget, so verließen die Interessenten das Autohaus oftmals am Ende doch mit einem selbst unterzeichneten Kaufvertrag eines niedriger ausgestatteten Modells. Immerhin gab es den Challenger R/T in der Basisausstattung bereits für 3.266,- $, also einem Drittel weniger! Ausgestattet mit vielen kostspieligen Extras wie beispielsweise dem teuersten lieferbaren Fahrwerk, dem Super-Performance-Axle-Package (250,65$), einem 440 Magnum-Six-Pack-Aggregat mit 390 HP (249,55$), 15" Rallye-Wheels mit Goodyear Polyglass Breitreifen (zus. 91,05$) sowie Hood-Performance-Treatment (24,30$) und Rear-Spoiler (34,80$), die fast alle auf Performance zielen, sollte der high-impact-farbene (14,05$) Challenger R/T seinen Zweck als Publikumsmagnet erfüllen.

Scheinbar funktionierte die Dealer-Demo-Car-Theorie sehr gut, denn als Max Christobal Sisneros (damals 42 Jahre jung) den Showroom im April 1970 nicht weit von seinem Haus in Fountain Valley (Orange-County) betrat, stellte er fest, dass er nicht mehr ohne diesen Challenger R/T 440 Six-Pack leben kann. Max bekam keinen Cent Nachlass, im Gegenteil, er zahlte dem New-Car-Dealer sogar 95$ mehr als die auf dem Verkaufsschild abgedruckte Summe. Inklusive der Bearbeitungsgebühren von Beach City Dodge waren insgesamt 4.812,50$ fällig! Max finanzierte den Kaufpreis fast vollständig durch die in Orange-County ansässige Teachers-Credit-Union über 30 Monate mit 12% Zinsen p. a. und einer monatlichen Rate von 155,25$. Stolz verließ er an einem Sonntag, dem 19. April 1970, den Dodge-Showroom hinter dem Steuer seines funkelnagelneuen High-Performance-Cars.

Noch im ersten Jahr nach Abholung des Challenger entschied sich der Beamte die ohnehin starke Performance noch weiter auszufeilen und platzierte ein paar Headers unter der Alligator-Hood. Um dem Getriebe unter der heißen Sonne Südkaliforniens genug Kühlung zu gewährleisten montierte er noch einen zusätzlichen Ölkühler. Ansonsten beließ er das Auto unangetastet und terrorisierte fortan die anderen Muscle-Cars in den Strassen seiner Stadt. Mr. Sisneros fuhr den Dodge wenig, aber regelmäßig, bis er ihn 1983 abmeldete. In den ersten dreizehn Jahren kamen nur 35.000 mls. zusammen. Bis zum Jahre 2000 verblieb der Ersthand-Dodge in Max' Garage. Doch dann hatte das Dodge-Fever den mittlerweile 72-jährigen wieder vollends im Griff und er meldete den R/T nach 17 Jahren Abstinenz erneut an. Max hatte in den folgenden Jahren noch über 1.000 Meilen Fahrspaß mit seinem Survivor und entschied sich schließlich in 2008, also im Alter von über 80 Jahren und nach 38 Jahren Erstbesitz, von seinem fast halb so jungen treuen Gefährten zu trennen.

Wie kam der jetzige Eigentümer zu dem R/T? Es begann im Juli 2008. Damals war das Auto erstmals seit 1970 öffentlich zum Verkauf angeboten. Die auf ebay.com geschaltete Auktion ließ ihn jedoch vorerst kalt, da Bewertungen des Classic-Car-Dealers, eine kurze knappe Beschreibung sowie die wenigen Fotos Zweifel an der Echtheit des Survivors aufkommen ließen. Gut ein Jahr später entdeckte er den Challenger erneut, diesmal von einem anderen Händler mit ausführlicher und ehrlicher Beschreibung angeboten. So nahm die Sache ihren Lauf. Ausschlaggebend für den Kauf war nicht nur der gut erhaltene unrestaurierte Zustand, sondern auch die Tatsache, dass diverse Papiere zum Auto wie z. B. Window-Sticker, Build-Sheet, sämtliche Registration-Slips von Tag eins vorhanden sind. Ferner ist der R/T noch heute "titled in the Original-Owners-Name", was zu deutsch bedeutet: Aus erster Hand. Nach zähen Verhandlungen und mit der tüchtigen Hilfe eines Freundes wurde im Spätsommer endlich ein Kaufpreis gefunden. Der Challenger erreichte Norddeutschland im Herbst 2009.

Technische Daten
Motor440 Six-Pack (E87)
Getriebe727 Torqueflite (D32)
FarbeSublime (FJ5)
InterieurCloth & Vinyl (H5X9)
ExtrasDealer-Demonstrator (Y13)
Spoiler-Rear (J81)
Hood-Pins (J45)
Console (C16)
Besonder-
heiten
unrestauriert mit Erstlack,
Window-Sticker

Fender Tag Codes

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